5.
Puchheimer Volkslauf - 10 km -
12.
Juli 2009
Vorgeplänkel
Die Vorbereitungen für den
Köln-Marathon am 4. Oktober haben begonnnen. Als Tempoeinheit und
auch um die Form vom vergangenen Halbmarathon auszunutzen ist ein 10
km Rennen für dieses oder das letzte Wochenende geplant. Barbara
hatte leichte Probleme mit dem Knie, also laufen wir eben das zweite
Juliwochenende gemeinsam. Leider zog sich das mit dem Knie, so dass
ich also jetzt allein angemeldet bin.
VWKGJ (VorWettKampfGeJammere)
Ich bin eigentlich recht fit. Durch das
Marathontraining ist das spezifische Tempotraining etwas zu kurz
gekommen, aber ein heftiges Fahrtenspiel und ein knackiges
Intervalltraining waren in letzter Zeit doch dabei. Am Samstag aber
ist gutes Wetter angesagt, und natürlich müssen wir in die Berge.
Daraus wurde dann eine elfstündige Bergtour mit Schneegraupel und
heftigem Regen, recht verspannte Beine inclusive.
Also Plan revidieren: Angriff auf die
Bestzeit ist so natürlich nicht drin, das ist aber für einen
Trainingswettkampf ja nicht so tragisch. Unter 50 Minuten sollte es
aber schon sein. Und dann schaun wir mal weiter.
Wettkampf
Am Sonntag morgen
klingelt der Wecker um 6 Uhr. Das Rennen startet zwar erst um 10,
aber die Startnummern müssen bis 8:30 Uhr abgeholt werden. Und etwas
zu fahren ist ja auch noch. Mein Vorschlag "10 nach 8, das reicht
locker" wurde abgelehnt. Also geht es nach einem gemütlichen
Frühstück um 10 vor 8 auf die Reise nach Puchheim. Gut hingefunden,
um 10 nach 8 die Startnummer in Empfang genommen und reichlich Zeit
zum Warmlaufen gehabt. Das Warmlaufen ist aber auch bitter nötig,
die Beine sind höllisch schwer nach dem Tag gestern.
Auch um 9:30 Uhr
konnte man übrigens noch nachmelden.
Um halb 10
startet der Bambini-Lauf mit den ganz kleinen, eine viertel Stunde
später dann der Schülerlauf mit 2,5 km.
Um kurz nach 10
ist es dann soweit: der 5 km, der 10 km und das 5 km Walking startet
gemeinsam. Ich stehe in der 5. oder 6. Reihe, und die Leute um mich
sehen alle ganz schön schnell aus. Na egal, schnell gucken kann ich
auch.
Es werden ein
paar Fotos gemacht, keine Ansprache gehalten, der Sprecher
zählt von drei runter und PENG geht es los. So sollte das überall
ablaufen!
Uhr abgedrückt
und los geht´s. Nett, man kann praktisch sofort frei laufen. Ich
überhole 2 - 3 Leute, werde 2 - 3 mal überholt, sonst passt es.
Nach etwa 200 m kommt eine Engstelle. Alles muß von der breiten
Straße auf einen Fahrradweg zusammenrücken. Aber auch das klappt
hier vorne problemlos. Ein paar kleine Körperkontakte - sorry -
und weiter geht´s. Fühlt sich schnell an, die Beine mucken aber
kein bisschen. Ein paar Kurven weiter steht Barbara am Rand und feuert
uns alle an. Schön!
Da bin ich noch frisch
Die
1-km-Markierung sehe ich wieder mal nicht. Aber da kommt ja endlich
die 2er Markierung. Ich drücke die Uhr ab und schaue gespannt drauf:
8:56 Minuten.
Leichte
Enttäuschung macht sich breit. Das hatte sich doch so schnell
angefühlt, die Beine waren wider Erwarten OK, das Gefühl sagte,
"das ist knapp an der 4:30" und dann war es doch nur knapp unter
5 Minuten der km. Naja, dann soll es halt doch nix werden heute. Also
Tempo halten und mit Anstand ins Ziel kommen.
Moment. Irgendwas
an der Rechnung ist komisch. Aber was?
Ah, 9 Minuten
geteilt durch 2 km sind gar nicht 5! Sondern 4:30. Ups, das ist aber
schnell. Mir schiessen zwei Gedanken durch den Kopf. Erstens: das
könnte ja heute doch was werden. Zweitens: wenn Du schon bei Km 2
nicht mehr genügend Sauerstoff im Hirn hast, um das zu rechnen, wird
es richtig hart.
Also erstmal
einen Tempomacher suchen. Der da vorne könnte was sein, der hat auch
so nette neongelbe Sohlen, die finde ich wieder. Leider geht der nach
vorne weg, keine Chance, dran zu bleiben. Dann halt den Nächsten.
Der ist etwa 10 m vor mir. Ich komm nicht richtig ran, aber er kommt
auch nicht weg. Auf grader Strecke läuft er mir etwas weg, an
Brücken und Unterführungen hangele ich mich wieder ran.
Die Km-Zeiten
sind sehr unterschiedlich, von 4:06 bei Km 6 bis 4:57 bei Km 7. Ich
bin mir jedoch sicher, das liegt an den falsch aufgestellten
Schildern, es fühlt sich recht gleichmäßig an.
Wir sammeln immer
mehr Läufer ein, wenige Frauen dabei. Kein Hintern, an den ich mich
hängen könnte. Egal, ich habs eilig! Die neongelben Sohlen sind bei
Km 7 fällig. Im 9. Km überholen mich kurz hintereinander zwei
Läufer, es sind die ersten seit etwa Km 2, es sollten auch die
letzten sein.
Da ist auch schon
wieder mein Schatz, also Endspurt langsam anziehen. Ein Zuschauer
sagt zu seiner Begleitung "Da kommt die erste Frau".
Quatsch, die muß weit vor mir sein.
Kurz vor der
letzten Kurve höre ich lautes Atmen hinter mir. Nö, ist nicht, hier
wird nicht überholt!
Kurve und nochmal
alles geben. Jetzt redet auch der Sprecher von der ersten Frau. Vor
mir ist sie nicht, also bleibt sie auch hinter mir. Der Zielkanal ist
sehr schnell erreicht.
Uhr abdrücken
und nur nicht stehen bleiben. Ich wühle mich im Trab durch die
Menschen bis die Beine bereit sind stehenzubleiben. Neugieriger Blick
auf die Uhr: 45:10 (offiziell 45:11) YEAH! Die alte Bestzeit liegt
bei 47:52.
Nach dem
Rennen
Wasser und Banane
geholt, Barbara gefunden, von meinen Heldentaten erzählt, (sie war
gebührend beeindruckt). Noch einen Apfel für Barbara organisiert,
mehr Wasser für mich, dann ab Richtung Kuchen.
Gemütlich den
Kaffee und den Kuchen auf dem Sportplatz verdrückt und rechtzeitig
vor dem angedrohten Gottesdienst den Abflug gemacht.
Fazit
Gut organisierter
Lauf, Altersklasseneinteilung in 10-Jahres-Schritten. Strecke recht
flach bis auf zwei Brücken und zwei Unterführungen, gut
abgesichert.
Wetter war trotz
der Jahreszeit fast optimal, kaum Sonne, nicht zu heiß, aber
trocken. Kann man sich merken.
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