November 2010
3. November 2010
Seit dem letzten Eintrag war es etwas ruhig geworden um unser Haus. Der Estrich trocknet still vor sich hin.
Die Feier konnte doch im Haus stattfinden. Grade als Rüdiger mit dem Leihzelt im überladenen Kleinwagen ankam, wurde das OK von der Baufirma gegeben. So war zwar das Ausleihen des Zeltes unnötig, aber der Feier hat es gutgetan. Es war deutlich wärmer im Haus und wir konnten natürlich auch stolz unser zukünftiges Domizil zeigen.
Die Putzer sollten dann endlich auch den Rest des Innenputzes fertigmachen und auch der Außenputz soll jetzt drauf. Leider herrscht nachts schon Frost.
Freitag auf der Baustelle den Bauleiter getroffen, diese Woche soll dann aber der Putz kommen. Um einen Zeitplan gebeten, denn wir müssen jetzt ja so allmählich die Fliesen ordern. Er ruft am Dienstag nach dem Feiertag an.
Natürlich hat er am Dienstag nicht angerufen (warum überrascht uns das jetzt nicht?). Aber auf der Baustelle sind die Heizungsmonteure dabei, die Heizung aufzustellen. Nanu? Da war doch ausgemacht, dass wir erst den Keller fliesen. Hmph!
Heute morgen versucht Rüdiger also den Bauleiter zu erreichen, um doch noch zu erfahren, wie der Zeitplan aussieht. Der ist nicht da, aber Frau Augustin schätzt, dass wir Mitte Dezember anfangen können. Wir hatten eigentlich gehofft, dass wir schon Anfang Dezember mit den ersten Arbeiten beginnen können, aber da kann man wohl nichts machen. Die Baufirma liegt ja auch klar im vertraglichen Zeitplan.
Die diversen Angebote, die wir noch brauchen (Drainage, veränderter Außenputz, Dampfsperre) liegen noch nicht vor. Warum die Heizung jetzt schon, ohne Fliesen, eingebaut wird, konnte Frau Augustin nicht sagen. Es gibt wohl Probleme mit den Putzern, die machen den Außenputz jetzt doch nicht, aber vielleicht noch den Rest Innenputz. Deshalb kommt der Putz diese Woche noch nicht.
Nochmal auf die Baustelle. Der Technikraum wird ganz schön technisch, mit vielen Rohren überall. Der Heizungsmonteur wusste nichts von einem Luftdruckwächter, sagt aber zu, deswegen mit seinem Chef zu sprechen. Hoffentlich klappen bei der Firma die Zusagen wenigstens.
16. November 2010
Es passiert nicht viel. Die restlichen Putzarbeiten innen und der Außenputz sollen jetzt schon seit 3 Wochen "nächste Woche " gemacht werden. Bisher ist davon nichts zu sehen.
Unsere diversen Versuch, einen ungefähren Termin für die Fliesenlieferung zu bekommen, haben bisher nicht gefruchtet. Rüdiger erwartet schon irgendwann einen Anruf, dass wir die Teilabnahme dann "morgen nachmittag" machen können. Bei den bisherigen Erfahrungen mit dem Kommunikationsverhalten der Augustins würde das nicht wirklich überraschen.
Wir haben ja durchaus Verständnis, dass wir die Wände und Fußbodenbeläge erst machen können, wenn eine Teilabnahme erfolgt ist. So ist es ja auch abgesprochen gewesen. Es war aber auch abgesprochen, dass wir die Deckenfugen schon vorher zuspachteln können. Das ist nun nicht mehr möglich.
Wir verstehen diese Politik der Baufirma nicht.
19. November 2010
So, wieder etwas abgeregt.
Gestern mittag kam ein Anruf von einem Telekom-Techniker, ob er heute vorbeikommen könne, um die Telefon-Anschlußbox einzubauen. Klar, das passt! Kabel ist ja verlegt? Ja! Und die Baugrube ist offen? Nö! Rüdiger hatte ja mit der Bauherrenberatung der Telekom gesprochen. Die Stadtwerke, die bei der Verlegung des Stromkabels gleich das Telefonkabel mitverlegt haben, hatten die Baugrube wieder zu gemacht. Das Kabel der Telekom, das auf dem Grundstück lag, war wohl lang genug.
Der Telekom-Techniker meint nun aber, das die Telekom da laut seinem Plan nur wenige Meter gelegt hätte und das nie reichen könnte. Wenn die Stadtwerke da ein Kabel gelegt haben, dann liegt das nur daneben und er muss das noch verbinden. Aber dafür muss natürlich die Baugrube sein.
Also Stadtwerke anrufen. Da kann man sich natürlich nicht dran erinnern, aber der freundliche Herr verspricht nachzuforschen und sich zu melden. Was er dann tatsächlich noch am gleichen Tag tut: Die Kabel sind "gemufft", also verbunden, worden. Man habe nur vergessen, uns das in Rechnung zu stellen.
Also erfreuter Anruf beim Telekom-Techniker. Der aber meint, das könne gar nicht sein, das hätten die Stadtwerke noch nie gemacht. Er lässt sich aber doch dazu überreden, heute zu kommen und das zu prüfen.
Also war Rüdiger heute morgen auf der Baustelle, hat den Schlüssel besorgt und die beiden Techniker reingelassen. Die Kabel waren verbunden, aber, soweit das aus dem Gemurmel ersichtlich war, hat wohl eine der Leitungen nur einen schwachen Kontakt. Jedenfalls haben wir jetzt einen Telefonkasten.
Die Familie Augustin erschien auch noch vollzählig mit einem Gutachter, der nötig war, da der ursprüngliche Putzer keine Lust mehr hat. Der Aussenputz ist inzwischen mit einer anderen Firma angefangen. Da diese Firma einen anderen Putz aufträgt, müssen wir auch die Farbe nochmal aussuchen und uns entscheiden, ob wir den Putz durchfärben wollen, oder nur durch den Anstrich erhalten wollen.
Bei der Gelegenheit gleich nochmal das leidige Thema Deckenspachteln angesprochen. Ja, wir können jetzt jederzeit loslegen.
Es geht also endlich los mit unserer Arbeit! Hurra! Oder doch nicht Hurra?
20. November 2010
Heute soll es also losgehen: Wir können erstmals selbst Hand anlegen an unserem Haus.
Gestern abend haben wir schon Spachtelmasse und das nötige Werkzeug im Baumarkt geholt, heute morgen düsen wir dann mit Sach und Pack und Leiter auf die Baustelle. Schlüssel bei Augustin geholt, alles ausgeladen und stirnrunzelnd vor dem Sack Spachtelmasse gestanden. Mit wieviel Wasser rührt man das denn an?
Lösung gefunden (stand doch auf der Packung) und mal vorsichtig angefangen. Ist ja gar nicht so schwer wie befürchtet. Barbara war in ihrem Element und kaum noch von der Leiter zu kriegen.
Aber auch Rüdiger durfte ein bisschen was tun und gegen 13 Uhr waren wir auch schon fertig mit dem ersten Durchgang. Das muss jetzt durchtrocknen, wird dann abgeschliffen und nochmals gespachtelt.
Doch, eindeutig Hurra!
28. November 2010
Im Laufe der letzten Woche hat sich das "Hurra!" dann bei Rüdiger etwas gelegt. Er hatte die ganze Woche damit zu tun die so schön gespachtelten Decken abzuschleifen. Von Hand! Trotz einiger guter Tips von den anwesenden Arbeitern war es eine elende Plackerei, mit einem satten Muskelkater in den Oberarmen und schön geschliffenen Decken.
Endlich tut sich auch ansonsten wieder etwas auf der Baustelle. Am Montag wurde mit dem Trockenbau begonnen. In der Arbeitsecke und im Schlafzimmer muss der "Kabelschacht" verkoffert werden. Und in der Bibliothek laufen an der Aussenwand ein paar Rohre unter der Decke entlang, die ebenfalls verkleidet werden sollen. Frank und seine Kollegen basteln und bauen und unterstützen nebenbei Rüdiger beim Deckenschleifen. Zumindest mit guten Tips und aufmunternden Worten. Auch das Dach ist jetzt gedämmt, inklusive Dampfsperre.
Und es sind wieder Putzer da! Im Laufe der Woche kommen endlich neue Putzer und schauen sich an was der erste Trupp hinterlassen hat. Doch bevor es an den Innenputz geht wird zuerst der Aussenputz aufgebracht. Das Ganze geht jetzt recht zügig voran.
Leider hat sich dann ein Kommunikationsbruch ereignet. Eigentlich sollten die Umrahmungen der Türen und Fenster ja einen glatten Putz erhalten, um später farbig abgesetzt zu werden, doch dann ist das Haus fertig geputzt und diese Rahmungen sind vergessen worden. Jetzt könnte man sie nur noch in den Putz schneiden und das wollen wir nun doch nicht. Also gibt es keine abgesetzten Fenster auf die Barbara sich schon so gefreut hatte. Sei's drum.
Die Kommentare über die bisher vollbrachten Putzleistungen sind nicht sehr schmeichelhaft. Ein ungläubiges Kopfschütteln beim Nachmessen der Wände mit der Wasserwaage ist noch das Harmloseste. Ob die beim Eseltreiben erfolgreicher sind, können wir nicht beurteilen...
Jetzt werden alle Ecken abgeschlagen und neue Putzschienen gesetzt. Zudem werden die Wände in den Bädern ebenfalls mit Putzschienen bestückt. Wir werden beim Fliesen sicherlich dankbar dafür sein. Die Grundierung der Wände hat ein interessantes Braunrot und verleiht den Räumen einen ganz neuen Eindruck.
Doch zurück zu den Decken! Nachdem Rüdiger alle Decken in Laufe der Woche geschliffen hatte, konnten wir am Samstag mit der 2. Runde Spachteln loslegen. Also waren wir wieder früh auf der Baustelle und gingen ans Werk. Diesmal sympatisch kritisch von den Putzern beäugt. Der Vorarbeiter schimpfte noch ein bischen auf den ersten Putztrupp und lobte die eigene Firma! "Seit 10 Jahren bei Firma und keine Reklame!" Schon beeindruckend, wie man so ohne Werbung die Firma am Laufen halten kann. Irgendwann später ging uns dann auf, dass es "Reklamation" heißen sollte. Aber einen Crashkurs im fachmännischen Spachteln haben wir dann auch noch bekommen und eine Naht zur Demonstration hat er auch gleich gemacht. Mit den restlichen Nähten, Deckenauslässen und sonstigen Löchern haben wir uns dann vergnügt.
Für die nächste Runde Schleifen hatten wir jetzt etwas Einfacheres, so hofften wir. Unser Nachbar hatte Rüdiger eine Schleifmaschine für die Decken angeboten, leider erst als Rüdiger mit der ersten Runde fast durch war. Doch heute konnten wir uns das Gerät ausleihen. Eine kurze Einweisung und wir gingen daran die Decken zum zweiten Mal abzuschleifen. Noch immer eine Arbeit, die mit Anstrengung verbunden war, aber kein Vergleich zum Schleifen mit der Hand. Wir wechselten uns stetig ab und hatten dann, nach einer kurzen Mittagspause auf dem Adventsmarkt im Greifenberger Schloßpark, am frühen Nachmittag alle Decken fertig geschliffen.
Zum krönenden Abschluß wurden dann einige Stellen nochmal nachgespachtelt. Doch das Schleifgerät ist schon gebucht! Gegen 18 Uhr waren dann sowohl die Decken als auch die Bauherren fix und fertig.
29. November 2010
Heute war der große Tag der Putzer. Als Rüdiger auf die Baustelle kam, waren sie im Dach- und Obergeschoß zu Gange. Am Nachmittag durfte er dann mehrfach die Wand im Schlafzimmer bewundern, die nun nicht mehr gekippt war, sondern sowohl in Längs- als auch in Querrichtung in der Waage. Bei einer Mietwohnung müsste man die Flächenberechnung nochmal überdenken. Nach eigener Schätzung wollen sie am Mittwoch fertig sein. Diesmal können wir den Angaben wohl trauen.
Für Ende der Woche ist die Teilabnahme geplant. Dann wollen wir mit den Malerarbeiten loslegen. Wann die Wände allerdings so weit getrocknet sein werden, dass wir sie streichen können ist noch unklar. Auch der Fliesenleger fürs Bad hat sich nicht mehr gemeldet.
Ab nächsten Samstag geht es dann so richtig los mit unseren Arbeiten im Haus!
Übrigens: Der Kleber für das Parkett ist auch schon da! Plötzlich letzte Woche stand ein freundlicher DHL-Fahrer in der Tür. Gottseidank war Rüdiger da (Deckenschleifen!) und konnte die Lieferung von 10 Eimern zu je 15 kg Kleber entgegennehmen. Doch noch wichtiger: er konnte die Lieferung des Parketts noch rechtzeitig stoppen! Jetzt stehen die Eimer im Haus herum und dienen als Sitze und Tischbeine. Mal schaun wann die Fliesen kommen. Es gibt Lieferschwierigkeiten mit den Fliesen aus Spanien, da alle LKW mit Orangen belegt sind...
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